StartseitePublikationenRedenKirchenbauKindergartengeschichteGutes BenehmenGottesdienstEnglischNiederweidbachBiosImpressumLinksSitemap11. Synode EKHN

Reden:

Erinnert euch

Unerhörte Gebete

Evangelische Spiritualität

Von guten Mächten

Du bist ein Vorbild

Das 1. Gebot

Wer, wo, wie ist Gott?

Das 2. Gebot

Der Glaube und der Unglaube

Mit Kindern über den Tod reden

Der Mond ist aufgegangen

Wie kann Gott das zulassen?

Hat Gott Humor?

Das Vaterunser

Das 1. Gebot

Das 2. Gebot

Das 3. Gebot

Suchet der Stadt Bestes

Familie - Entdecke die Möglichkeiten

Du dummer Esel

Wir haben kein bleibendes Dorf

Es hagelt in der Welt. Bewahre die Schöpfung.

Küsst euch

Jenseits von Eden

Jesus der Trommler

Allgemein:

Startseite


Thesenblatt.

1. Antworten, Aspekte und Thesen aus der Philosophie- und Theologiegeschichte

1. Die atheistische Sicht: Es gibt keinen Gott (Epikur, 341-270 v.Chr.)

2. Der gute Gott hat mit dem Leid nichts zu tun, denn ein anderer böser Gott wirkt es (Dualismus, Marcion (2. Jh.)).

3. Der gute Gott hat mit dem Leid nichts zu tun, denn böse Engel oder der Teufel wirken es (Äthiopischer Henoch, ca. 1Jh v. Chr.).

4. Gott ist ein leidverhängender Allmachtsgott. Er hat eine verborgene Seite, ein verborgenes Gesicht (deus absconditus, Martin Luther). Da kommt das Unheil her, wir verstehen das nicht und brauchen es nicht zu verstehen. (Am 3,6; Jes 45,7; Jes 55,8; Hi 9,12)

5. Das Leid kommt von Gott, das Leid hat einen Sinn, Gott will erziehen, strafen, züchtigen (z.B. Heb 12,6).

6. Das Leid kommt von Gott, jeder bekommt, was er verdient: Tun-Ergehens-Zusammenhang. So wie ich tue, so ergeht es mir von Gott (jedoch Jesus in Joh 9,2 und Lk 13!).

7. Das Leiden kommt von Gott, es dient zum Guten (Röm 8,28).

8. Gott will das Unheil und das Leiden nicht, er lässt es zu und benutzt es.

9. Das Leiden ist kein Leiden, sondern ein Moment des Guten.

10. Das Leiden ist nur Schein (Plato, 427-347 v.Chr.)

11. Gott fordert uns auf, Leiden und Tod zu suchen (Leidens- und Todessehnsucht).

12. Gott ist nicht allmächtig (Rabbi Harold Kushner, 1981).

13. Gott ist Opfer des Bösen, sein Sohn starb qualvoll am Kreuz (Jürgen Moltmann, Paul Tillich (1886-1965), Kitamori).

14. Man kann über dieses Problem nur schweigen (Hans Küng: Theologie des Schweigens)

15. Leid kann Leid lindern helfen. „Durch seinen Tod ist ihm viel Leid erspart geblieben.“

2. Eine mögliche Antwort

1. Gott ist der Schöpfer der Welt, er ist gut, allmächtig, gnädig, allwissend. Er hat das Böse nicht gewollt und nicht eingeplant. Seine Schöpfung war sehr gut. Gott will das Leben, nicht Tod und Zerstörung (Gen 1-2).

2. Das Böse kommt in die Welt, wie und warum wissen wir nicht. Gott hat dem Menschen Freiheit geschenkt und er hat den Sündenfall zugelassen.

3. Durch den Sündenfall ist unsere Welt von der Auflehnung gegen Gott geprägt. Das Böse und das Leiden sind unter der Herrschaft Gottes. Das allermeiste Übel ist eine Folge der Auflehnung des Menschen gegen Gott und seiner Hochmut: soziales Elend, Kriege, Naturkatastrophen. Der Tod ist eine Straffolge der Auflehnung gegen Gott (Röm 6,23).

4. Gott kann (!) das Leiden benutzen, er muss es nicht benutzen. Er kann (!) es benutzen um zu strafen, zu prüfen, als Signal. Er will dabei immer das Leben, nicht das Verderben und die Zerstörung des Menschen.

5. Das Böse und das Leiden sind schon besiegt durch Jesus Christus durch seinen Tod (Karfreitag) und seine Auferstehung (Ostern).

6. Gott weiß, was Leiden ist. Jesus, Gottes Sohn, litt am Kreuz.

7. Gott geht mit durch mein Leiden, er hört mein Fragen und Klagen, hilft und trägt.

8. Eigentlich sitzt nicht Gott auf der Anklagebank. Der sündige Mensch ist es, der sich vor Gott rechtfertigen muss.

9. Eigentlich müsste die Frage „Wie kann Gott das zulassen“ viel zugespitzter lauten: „Wieso lässt Gott es zu, dass ich Leiden zufüge?“ „Wieso lässt Gott es zu, dass ich Böses tue?“ „Warum lässt Gott mich sündigen?“ Sehr oft bin ich es, der Leiden zufügt und Schlechtes tut.

10. Nichts kann uns aus Gottes Hand herausreißen.

3. Schluss

Spuren im Sand:
Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigene und die meines Herrn. Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens. Besorgt fragte ich den Herrn: Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen meinen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte? Da antwortete er: Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe dich getragen.

Frank Rudolph